Beleuchtung im Rinderstall ist mehr als nur eine Möglichkeit, das Arbeiten bei Dunkelheit zu erleichtern. Sie hat direkte Auswirkungen auf das
Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere und kann sogar die Milchproduktion und Fruchtbarkeit der Kühe beeinflussen. Daher müssen bei der
Planung und Umsetzung der Stallbeleuchtung verschiedene Aspekte berücksichtigt werden.Einer dieser Aspekte ist die optimale Beleuchtungsstärke. Diese sollte im gesamten Stall, inklusive Melkstand, Fress- und Liegeplätze, mindestens
150 Lux betragen. In einigen Bereichen, wie den Melkstand, wird sogar eine Beleuchtungsstärke von 200 Lux empfohlen. Untersuchungen haben gezeigt,
dass eine höhere Beleuchtungsstärke die Milchproduktion steigern kann. Allerdings sollte das Licht nicht zu hell sein, da dies bei den Rindern
Stress verursachen kann. Die Farbtemperatur des Lichts ist ebenso wichtig. Sie gibt Auskunft darüber, ob das Licht eher warm oder kühl erscheint. Für Rinder ist eine
mittlere bis hohe Farbtemperatur ideal, da sie das natürliche Tageslicht nachahmt. Dies trägt nicht nur zum Wohlbefinden bei, sondern unterstützt
auch den natürlichen Rhythmus der Tiere. Ein weiterer bedeutender Faktor ist die Lichtdauer. Hierbei wird ein helles Licht über 16–18 Stunden am Tag empfohlen. Durch einen längeren
hellen Zeitabschnitt wird die Milchproduktion der Kühe erhöht. Die verbleibenden 6–8 Stunden dienen der Ruhephase, in der das Licht abgedunkelt
werden sollte. Die Lichtart spielt ebenfalls eine Rolle. In der modernen Stallbeleuchtung kommen in der Regel LED-Leuchten zum Einsatz. Sie sind energieeffizient,
langlebig und robust. Zudem ermöglichen sie eine gleichmäßige Ausleuchtung des Stalls. Eine homogene Beleuchtung ist wichtig, um Schattenbereiche
zu vermeiden, die von Rindern oft als Hindernisse wahrgenommen werden. Um eine störungsfreie und optimale Beleuchtung zu gewährleisten, muss der Zustand der Lampen und Leuchten regelmäßig kontrolliert und gewartet
werden. Neben dem Austausch defekter Leuchtmittel gehört dazu auch die Reinigung der Leuchten, da verschmutzte Lampen weniger Licht abgeben.
Auch die Positionierung der Lichtquellen ist entscheidend. So sollten die Lampen so angebracht werden, dass sie die Tiere nicht blenden. Auch
sollte vermieden werden, dass die Tiere direkt in die Lichtquelle schauen können. Des Weiteren ist es sinnvoll, die Lampen so zu positionieren,
dass sie nicht von den Tieren erreicht und möglicherweise beschädigt werden können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine gute Stallbeleuchtung, die auf die Bedürfnisse der Rinder abgestimmt ist, einen erheblichen Beitrag
zum Wohlbefinden der Tiere und zu ihrem ökonomischen Erfolg leisten kann. Dabei benötigt es eine sorgfältige Planung und Umsetzung sowie eine
regelmäßige Wartung und Kontrolle der Beleuchtungseinrichtungen.
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